METHODEN: FALLBERATUNG & REFLEXION IN EINZEL- / TEAMSETTINGS
REFLEXION IN
EINZEL- /
TEAMSETTINGS
Systemisch-analytische Beratung
In dem Coaching- / Supervisionsprozess wird es Ihnen möglich, Ihre eigene Haltung und Ihre sozialen Beziehungen zu analysieren. Sie sind in Ihrer beruflichen Umwelt umgeben von den Perspektiven und Wahrnehmungen Anderer. Wir werden versuchen, den Kontext Ihrer Arbeitswelt zu beleuchten: wie gut funktionieren die arbeitsteiligen Strukturen und Prozesse, was sind möglicherweise die Interessen der anderen Akteur*innen? Ziel ist es, Ihr berufliches Handelns in der konkreten Interaktion bzw. Zusammenarbeit mit Kolleg*innen, Mitarbeitenden und Vorgesetzten neu zu verstehen. Ein Perspektivwechsel ermöglicht Ihnen konkreten Alternativen im beruflichen Umfeld auszuhandeln.
Sie können in dem gemeinsamen Beratungsprozess reflektieren, was Ihre Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten sind
Wie gut schätzen Sie Ihre sozialen Fähigkeiten zur Zusammenarbeit ein? Wie offen sind Sie für ein Perspektivwechsel und können Empathie für den Standpunkt der*des Anderen entwickeln? Wie sicher sind Sie in Bezug auf Ihre Fachkompetenz, wo haben Sie fachlich Entwicklungsbedarf und wie können Sie z. B. Weiterbildungen organisieren?
Wie setzten Sie Ihre bisherigen Arbeitserfahrungen um, d. h. wie gut ist Ihre organisationale Kompetenz entwickelt? Erkennen Sie mikropolitische Prozesse in der Aushandlung von Entscheidungen? Wie souverän und selbstbewusst bewegen Sie sich innerhalb von Hierarchien?
Und letztlich Ihre personale Kompetenz als Mitarbeitende*r in der Moderation Ihrer eigenen Bedürfnisse, Ziele und Emotionen im Kontext Ihrer Tätigkeit. In jeder Handlung aktivieren Sie die verschiedenen Felder Ihrer Kompetenz.
Die folgende Grafik verdeutlich das Zusammenwirken der genannten vier Kompetenzfelder, die für Ihre professionelle Entwicklung interessant sind:
Die vier Dimensionen von Diversity (Zur Bearbeitung der vier Ebenen von Diversity vgl. Gardenzwartz, Lee & Rowe, Anita: Managing Diversity. A Complete Desk Reference and Planning Guide, McGraw-Hill 1998.)
Fallsupervision / Reflecting Team
In einem moderierten Prozess schauen wir gemeinsam auf Ihre Aufgaben und Interaktionen. Die Gruppe / das Team bietet Raum für Ideen, Phantasien und Lösungen, die möglicherweise weitreichender sind als im Einzelsetting. Dazu gehört aber auch Mut, sich zu öffnen und mitzuteilen. In einem geschützten Raum der Supervision erfahren Sie Solidarität, Wissen und einen neuen Überblick.
Kompetenzentwicklung
Häufig entsteht die Frage nach Beratung / Supervision / Coaching, wenn Ihnen bisher nicht bekannte professionelle Anforderungen begegnen. Diese können als unbewältigbare, widersprüchliche Herausforderungen oder belastende Konflikte erscheinen. Dann ist es wichtig, dass Sie – neben der rationalen Analyse von Interessen und Aufgaben – in Kontakt mit den eigenen Emotionen und Wahrnehmungen kommen.
In der Entwicklung Ihrer Karriere oder Laufbahn wird es möglich, die eigene Haltung zwischen Anpassung an soziale und institutionelle Erfordernisse und der Freiheit der Neu- und Mitgestaltung zu entwickeln. Dazu ist es erforderlich, dass Sie einerseits Ihre Motive und Konsequenzen Ihrer Handlungen verstehen und andererseits die Ressourcenlage und die sozialen Folgen innerhalb des sozialen Systems realistisch einschätzen. Ziel ist, dass Sie bewusst mögliche Entscheidungsalternativen abwägen und mitbedenken, zu was diese im Zusammenwirken verschiedener Anforderungen führen (können).
Es ergibt Sinn, dass Sie verstehen, wie in Problem- und Konfliktlagen Ihre Reaktionen möglicherweise durch verdeckte Emotionen oder Vorerfahrungen bestimmt werden. Was löst Unbehagen oder Panik in der neuen Situation aus? Welche Lernaufgabe stellt Ihnen das Leben mit dieser Situation?
In einem weiteren Schritt ist es sinnvoll, sich in einer neuen Beobachtungsperspektive anzuschauen, was mögliche Motive, Ziele und Annahmen der beteiligten Interaktionspartner*innen sein könnten. Ziel unserer gemeinsamen Suche nach einer Lösung ist, dass Sie versuchen eine entdramatisierende Haltung einzunehmen. Dies wird möglich, indem Sie auf einer systemischen Ebene versuchen, die Situationen zu verstehen: als einen wichtigen und für Ihr Wachstum entscheidenden Schritt. Das bedeutet, Irritationen sind nicht einfach zu „verwünschen“, sondern sind ein kostbarer Lernanlass. Sie entstehen aufgrund unerwarteter Anforderungen, Konfrontationen mit scheinbar unlösbaren Aufgaben, konfligierenden Anforderungen und Interessen.
Irritation als Lernanlass – Was ist Ihre aktuelle Lernaufgabe?
Irritation weisen darauf hin, dass Sie in dem umgebenden System nicht mehr so wie bisher funktionieren können, sondern es eine Erweiterung der Sichtweise oder eine neue Perspektive braucht. Nicht selten werden Sie in diesen Situationen mit asymmetrischen Machtverhältnissen oder unbeeinflussbaren Rahmenbedingungen konfrontiert. Dies bedeutet aber nicht, dass Sie keine Gestaltungsmöglichkeiten haben. Dieses Wahrnehmen und Bearbeiten von Irritationen oder Konflikten ist die eigentliche Herausforderung und hat für Sie die wichtige systemische Funktion, eine Veränderung anzustoßen, damit sie in dem bestehenden System weiter handlungsfähig bleiben, d. h. für Sie selbst oder Ihr Team eine neue Art der Zusammenarbeit in Organisation erleben können.
Im Coaching- und Supervisionsprozess können Sie lernen, wie Sie Ihre Wahrnehmung erweitern und Handlungsalternativen gestalten können. Dazu gehört es auch, Ihre Tätigkeit zwar engagiert, aber nicht emotional belastet oder verwickelt zu betrachten. Dies erfordert ein Erkennen über die Herkunft Ihrer Emotionen und gegebenenfalls die Selbst-Moderation von Gefühlen und Gedanken. So ist es wichtig zu erkennen, dass Sie in Konfliktlagen nicht als „Mensch“ bedroht sind, sondern im Rahmen Ihrer Berufsrolle agieren. Die professionelle Haltung erfordert eine Auseinandersetzung und Aushandlung unterschiedlicher Perspektiven und Interessen.
Systemische Karriereberatung fördert Ihre Veränderungsbereitschaft
EEin weiterer Beratungsanlass sind erforderliche berufliche Veränderungen. Häufig überschatten die Sorgen vor erwarteten negativen Auswirkungen die Lust und Neugier auf Veränderungen. Im Beratungsprozess können Sie klären, wie eine Veränderung mit Neupositionierung, Reduktion von Lästigem, nicht Gewolltem und dem Entdecken von bisher ungeahnten Chancen und Optionen einhergehen kann. Die Organisation in der Sie tätig sind, braucht Ihre Veränderungsbereitschaft, denn dies ist zur Überlebensfähigkeit in turbulenten Umwelten dringend erforderlich. Sie als Mitarbeitende*r können diese Potenziale in Veränderungsprozessen erkennen. Zu den Fähigkeiten, Veränderungen zu gestalten, gehört neben der oben genannten Distanzierungsfähigkeit z. B. auch
- herauszufinden, was Ihre Prioritäten sind und was Sie konkret beeinflussen können,
- auszuloten, was innerhalb der Organisation als Zielsetzung aushandelbar ist,
- Ihre eigenen Wirkungsmächtigkeit angemessen einzuschätzen – zwischen Ohnmacht und Omnipotenz-Phantasie, Kampf oder Fluchtmodus –
- nicht zuletzt Ihr Humor und Ihre Relativierungsfähigkeit, um in Konflikten deeskalierend zu wirken.
Dies alles braucht eine bewusste, sensible Einordnung. Was ist für Sie in Ihrer Situation emotional und sozial angemessen? Was passt zu Ihrem Wertesystems? Was brauchen Sie an Veränderungsbereitschaft?